5 Medaillen beim intern. Tuzla-Cup in Berlin!

Am Samstag vor Pfingsten wurde sozusagen als Ersatz für den abgesagten HT16-Cup der international besetzte Tuzla-Cup in Berlin besucht.

400 Teilnehmer der u15 und u18 aus Georgien, Weißrussland, Estland, Polen Tschechien und Schweden sowie aus dem gesamten Bundesgebiet fanden sich in Berlin-Hellersdorf ein, um beim Gedenkturnier an die 72 durch einen Bomben-Attentat verstorbenen zumeist jungen Menschen und deren Familien in Tuzla (Industriestadt im Nordosten von Bosnien und Herzegowina) zu gedenken.

10 Bramfelder Judo-Sportler fuhren hin und kamen mit einem großartigen Ergebnis wieder zurück!

1 x Gold, 3 x Silber und 1 x Bronze! Dazu noch 2 x Platz 5 und 1 x Platz 7 durch jeweils drei gewonnene Kämpfe. Auch die weiteren BSV Teilnehmer gingen nicht komplett leer aus und konnten alle einen Kampf (alle mit Ippon vorzeitig) gewinnen.

Jemanden besonders hervor zu heben ist dieses Mal schwierig, da gleich mehrere einen besonderen Background für ihren Erfolg hatten.

So erkämpfte Emilia Lemm nicht nur Gold in der u15 bis 36 Kg, sondern gewann als absolut jüngster Teilnehmer, da sie aufgrund einer Sonder-Genehmigung als u12-Jahrgang an diesem u15-Turnier teilnehmen durfte und zudem ihr im Finale auch noch die Revance für die Final-Niederlage beim Frankfurter Adler-Cup 2018 gelang, indem sie ihre Gegnerin nach drei vorherigen klaren Siegen ebenfalls vorzeitig mit Ippon besiegte.

Silber gewannen Nele Holthusen (-48 Kg), Max Stepanov (-40 kg) und Gideon Tansingco (-43 Kg), alle U15. Nele zeigte eine sehr gute Leistung, ganz besonders im Halbfinale, wo ihr ein zuerst gegebener Ippon wieder aufgrund der Video-Kontrolle durch die Ober-Kampfrichter zurück genommen wurde und sie aber cool blieb und gelich nach dem nächsten Hajime erneut einen erfolgreichen Wurf durchsetzte und anschließend im Nachgang in den Boden mit Juji-gatame (Arm-Streckhebel) mit Ippon gewann.

Im Finale verloren allen drei Bramfeldern entweder durch eine Unachtsamkeit, taktische Unerfahrenheit oder eine sehr unglückliche Angriff-Aktion, die zwar alle drei als Final-Verlierer aber auch als Silber-Medaillengewinner das Turnier beenden ließ.

Dennoch eine großartige Leistung von allen drei Sportlern. Zudem noch die beiden Jungs als jüngster u15-Jahrgang gegen die starke Konkurrenz angetreten sind. Und ein bis zwei Jahre Alters-Unterschied wiegt manchmal mehr als ein bis zwei Kilogramm Gewichts-Unterschied!

In der u18 erkämpfte sich Lisbeth Haustein (-52 Kg) die Bronze-Medaille. Gegen die spätere Siegerin musste sie im Halbfinale leider als Verliererin von der Matte gehen, im Kampf um Bronze konnte sie aber eine (scheinbar nun endlich mal mögliche) oft trainierte Wurf-Technik mit Ippon abschließen.

Gianina Scholz (u15, -48 Kg) startet mit einer schmerzhaften Niederlage, da sie aufgrund einer Unachtsamkeit in eine Hebel-Situation geriet und nicht schnell genug abschlagen konnte. Dennoch biss sie förmlich die Zähne zusammen und gewann in der Folge drei Kämpfe in der Trostrunde nacheinander, ehe sie im Kampf um Bronze eben dieser ersten Gegnerin wiederrum gegenüber stand. Dieses Mal aber sah es sehr ausgeglichen aus. Teilweise hatte sie sogar ihre Gegnerin fast mit Wertung geworfen oder beinahe im Haltegriff. Am Ende der GoldenScore Zeit (also 3 Minuten reguäre Kampfzeit plus 3 Minuten Verlängerungszeit) entschied die Kampfrichterin allerdings für die Gegnerin. Dennoch eine ganz starke Leistung die am Ende den 5.Platz bedeutete.

Ebenfalls Fünfte wurde Lily Schertel (u18, -70 Kg), die ihren ersten Kampf mit Ippon gewinnen konnte, dann aber gegen die spätere Siegerin und auch die dritte Begegnung (Kampf um Bronze) verlor.

Genesis Höllisch (u18, -60 Kg) ging (leider wieder einmal) mit Handicap ins Rennen. Und dann auch noch mit Los-Pech. Gleich in der ersten Begegnung musste er gegen einen der drei mega-starken Georgier ran, gegen den er nach sehr starken Kampf aber verlor. In den drei folgenden Begegnungen sah man ihm die Schwierigkeit mehr und mehr an. Zwar gewann er alle, aber verlor dabei immer mehr an seiner sonst vorhandenen Power. Im Vorkampf um den Bronze-Kampf unterlag er dann seinem Potsdamer Gegner im Golden Score und schied als 7.-platzierter aus. Aber mega-Respekt! Wer unter diesen Umständen so stark noch kämpen kann, der hat ein großes Judo-Kämpferherz!

Emily Gödeke (u18) kämpfte erstmalig in der neuen Klasse bis 63 Kg. Hier hingen die Trauben etwas zu hoch, zumal sie im ersten Kampf gleich gegen die spätere Siegerin ran musste, aber im zweiten Duell durch Würgegriff mit Ippon gewann. In Kampf drei war dann aber trotz guter Aktionen Endstation.

Simon Schierholz (u15, -55 Kg) konnte im ersten Kampf bis zum Fehler sehr gut mithalten. Im nächsten Kampf in der Trostrunde gelang ihm eine stark im Boden herausgearbeitete Haltegriff-Technik. Lediglich im Kampf drei war er leider irgendwie raus aus der Konzentration und verlor sehr schnell und war damit ausgeschieden.

Eine insgesamt respektable und starke Leistung auf einem Turnier des etwas höheren Niveaus. Gut organisiert und mit 5 Medaillen können wir mehr als zufrieden sein.

Ein ganz großer Dank geht auch an die mitgefahrenen Eltern! Ohne euch ginge es nicht.

Dieser Beitrag wurde unter Berichte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.